Orchis

Cyprpipedium calceolus, LINNÉ, 1758
Gelber Frauenschuh

Cyprpipedium calceolus Cyprpipedium calceolus Cyprpipedium calceolus Cyprpipedium calceolus Diese statt­liche Orchidee wird bis zu 60 cm hoch. Sie ist in Europa weit ver­breitet, aber doch recht selten. Ver­borgen im Schatten von Sträuchern bleibt sie trotz der auffäl­ligen großen Blüten oft unbemerkt. Die großen Blüten diese Blume, lassen sie selbst von einem Laien leicht als Orchidee erkennen.
Die als Schuh aus­gebildete Lippe ist für die sie bestäu­benden Insekten eine Kessel­falle, hier­aus kommen sie erst frei, wenn die Blüte verblüht ist. Deutlich sind die zwei mal drei Blüten­blätter zu erkennen:
Die mitt­lere Sepale ober­halb und die paarigen Sepalen links und rechts der Lippe; die zwei paarigen Petale sind ge­dreht und weisen nach unten.
Im Gebiet nahe Gap fand ich auf begrenz­tem Raum zwei Gruppen mit statt­lichen Exem­plaren.
Die Haupt­gruppe der Cypri­pediaceae ist in Europa nur mit der Gattung Cypripedium ver­treten. Erst nach der Bestäu­bung verblühen die Blüten. Die Exoten auf unserer Fenster­bank werden üblicher Weise nicht be­stäubt, des­halb können wir die Blüten­pracht so lange be­wundern.
 

Neottia nidus avis, LINNÉ, 1758
Nestwurz

Neottia nidus avis Neottia nidus avis Neottia nidus avis Neottia nidus avis Die Moderpflanze Nestwurz hat aus ihren nestartig ver­flochtenen Wurzeln viele Stengel mit reichblütigen Ähren hervorgebracht. Sie wächst im Schatten unter Bäumen. Die blatt­grünlose Orchideen wird oftmals fälschlicher­weise auch als Saprophyten bezeichnet, während es sich bei Pilzen um echte Saprophyten handelt.
Sie sind aber hetero­trophe Orchideen, die lebenslang auf die Ernährungs­hilfe durch einen geeigne­ten Mykorrhiza­pilz angewiesen sind, welche auf totem organischen Substrat (abge­storbene Tier- und Pflanzen­reste) leben. Die Pilze be­wirken einen enzyma­tischen Abbau des Substrats und die blattgrün­losen Pflanzen nehmen die organischen Zersetzungs­produkte als Nahr­ung auf. Im Gegensatz dazu leben Parasiten (Schmarotzer) von, be­ziehungs­weise auf leben­den Pflanzen. Die Nestwurz, Neottia wird der Unter­familie Neottioideae zuge­ordnet.
 

Exotische Orchidee, Cymbidium

Exot orchis Exot orchis Die groß­blütige Ver­wandte aus den Tropen ist in unseren Wohn­zimmern zu Gast. Orchideen, die in den tropischen Wäldern beheimatet sind, leben über­wiegend epiphytisch, das heißt, sie wachsen auf anderen Pflanzen, sie sitzen nur auf und suchen im ge­gebenen Fall Halt, was nicht mit schmarotzern zu ver­wechselt werden darf. Mit dicken, schwammigen Wurzeln nehmen sie die Feuchtig­keit aus der Luft und auch Nähr­stoffe auf.
 

Limodorum abortivum, LINNÉ, 1758
Violetter Dingel

Limodorum abortivum Limodorum abortivum Limodorum abortivum Limodorum abortivum
Limodorum abortivum Der Dingel gehört zur Unter­familie Neottioideae. Die Triebe dieser blatt­grün­losen Pflanze sehen eher wie bunter Spargel aus (erstes Bild). Aller­dings entwickeln sich nur bei günstigen Wetter­beding­ungen die Blüten — also nicht in jedem Jahr. Und nur bei schönem Wetter öffnet der Dingel seine Blüten und ist aber dann leicht mit den prächtigen, großen Blüten als Orchidee erkennbar.
Die Farb­palette ist sehr umfangreich, sie reicht von Rosa bis Lila. In Mittel­europa ist sie sehr selten. An ihren Standorten tritt sie Gruppenweise auf.
Der Dingel hängt lebens­lang von einem Pilz ab, dessen enzymatische Abbau­produkte der Dingel als Ernährungs­hilfe benötigt. Die Pflanze wird 10 bis 45 cm groß, gelegent­lich auch größer.
 

Limodorum trabutiana, BATTANDIER
Trabuts Dingel

Limodorum trabutiana Limodorum trabutiana Limodorum trabutiana Die Cousine Limodorum trabutianum ist erkenntlich an dem kürzeren Sporn und der nicht einge­schnürten Lippe. Beide Limiodorum-Arten findet man oft in direkter Nachbar­schaft, sie haben offen­sichtlich die gleichen Ansprüche an den Standort. Sie wachsen häufig in der Nähe von Kiefern, wahr­scheinlich benötigen sowohl der Dingel als auch Kiefern die gleichen Bodenpilze.
 

Cephalantera longifolia, LINNÉ, 1758
Langblättriges Waldvögelein

Cephalantera longifolia Cephalantera longifolia Das Langblätt­rige Waldvögelein tritt häufig in Gruppen auf. Es liebt halb­schattige, leicht sonnige Plätzen im Wald. Verbreitungs­raum ist Süd- und Mittel­europa.
Cephalantera longifolia
Links: Verborgen im Karst­loch des Kalk­gesteins — ein ungewöhn­licher Standort. Die Cephalantera gehören der Hauptgruppe Orchidaceae an und sind der Unter­familie Neottioideae zugeordnet.
 

Cephalantera damasonium, MILLER
Weißes Waldvögelein

Cephalantera damasonium Cephalantera damasonium Cephalantera damasonium Diese breitblätt­rige Cephalantera ist nicht so häufig wie die schmal­blättrige Verwandt­schaft Cephalantera longifolia. Ihre Blüten sind gewöhnlich auch größer, allerdings weniger geöffnet.
 

Cephalantera rubra, RICHARD
Rotes Waldvögelein

Cephalantera rubra Cephalantera rubra Cephalantera rubra Cephalantera rubra Die rosa­blühende Cephalantera ist eine recht seltene Varianten der Cephalantera - Arten. Sie wächst auch meist einzeln und liebt feucht­eren Unter­grund. 1983 war das Rote Waldvögelein in Deutsch­land die Blume des Jahres.
Die Schön­heit der Orchideen­blüten zeigen sich besonders in der Nahan­sicht. Deut­lich sind auch die großen Zellen, die typisch bei Orchideen sind zu erkennen. Die Ge­staltungs­vielfalt bei den Arten und inner­halb der Familien ist beein­druckend.
 

Spiranthes aestvalis, POIRET
Sommerdrehwurz

Spiranthes aestvalis Spiranthes aestvalis Die Sommer­dreh­wurz ist eine der unauf­fäl­ligeren Orchideen, die sich zu dem auch noch gerne im Gras »ver­steckt«. Ich fand sie erst ein­mal; aber wahr­schein­lich ist sie gar nicht so selten, nur eben mit ihren schmalen Blättern leicht zu über­sehen.
 

Goodyera repens, LINNÉ, 1758
Kriechendes Netzblatt

Goodyera repens Im Schatten unter Kiefern wuchs das kriechende Netzblatt, zur Unter­familie Neottioideae gehörend. Bisher sah ich sie erst einmal erblüht. Die kleinen Pflanzen ver­mehren sich mit ihren ober­irdischen Aus­läufern. An ihrem Standort bilden die Goodyera repens, mit den kleinen, niedrig­liegenden Blatt­rosetten einen grünen Teppich.
 

Plathanthera bifolia, LINNÉ, 1758
Waldhyazinthe

Plathanthera bifolia Plathanthera bifolia Plathanthera bifolia
Plathanthera bifolia Eine Schönheit, die sich im Schatten verbirgt. Ihr, vor allem abends und nachts reichlich verströmter Duft weist Insekten den Weg. Die Wald­hyazinthe gehört der Haupt­gruppe Orchidaceae, Unter­familie Orchidoideae an. Plantathera bifolia ist eine recht häufige Orchidee in der Provence. Am Standort wächst sie aber vereinzelnd.
Plathanthera bifolia Eine auf­fällige Fehl­bildung an der Blüte der Plathanthera bifolia. Fehl­bildungen treten bei Orchideen oft auf; sind wie in diesem Fall alle Blüten einer Pflanze betrof­fen, rührt die Fehl­bildung von einem Gen­defekt und wird auch weiter ver­erbt. Sind da­gegen nur einzelne Blüten betroffen, zeugt dies von Tier­fraß oder anderen Beschädi­gungen.
 

Plathanthera chlorantha, Reichbach
Grünlicher Waldhyazinthe

Plathanthera bifolia Plathanthera bifolia Gesehen bei Serres auf dem Weg zum Col Rousset am 05.06.2008.
 

Ophrys insectifera
Mißbildung

Ophrys insektifera Fraß oder Fehlbildung, das war hier die Frage. Da nur eine Blüte davon betrof­fen war, wird es sich wohl um eine Beschädi­gung durch ein Tier handeln.
 

Listera ovata, LINNÉ, 1758
Großes Zweiblatt

Listera ovata Listera ovata Charakteristisch bei dieser Art sind die zwei Laubblätter; drei oder vier Laub­blätter kommen selten vor. Ein Zwillings­blütenstand, wie in diesem Falle ist bei Orchideen äußerst selten. Die Listera ovata ist eine recht häufige Orchidee und tritt meistens Gruppe­weise auf. Ihr Ver­breitungs­raum ist ganz Europa bis Sibirien. Die Listera ovata, Zwei­blatt ist der Unter­familie Neottioideae zuge­ordnet.
Die Listera ovata wächst gerne im Schatten der Bäume. Besonders Nachts verströmt sie einen kräftigen Duft und lockt damit Insekten an. Die Blüten werden von kleinen Käfern, Fliegen oder Schlupf­wespen be­sucht, die von dem reich­lich fließenden Nektar naschen.
 

Barlia robertiana, LOISEL
Roberts Mastorchis

Barlia robertiana Barlia robertiana Barlia robertiana Die Barlia robertiana wächst an grasigen und steinigen Plätzen. Sie ist in Mittel- und Süd­europa beheimatet. Dieses stattliche Exemplar stand im Schotter­streifen direkt an der National­straße Nummer 75. Durch sie wurde ich vor Jahren über­haupt erst auf die Orchideen in Süd-Frank­reich auf­merk­sam gemacht.
Die Barlia, Mastorchis gehört zu der Unter­familie der Orchidoideae. Sie wird 30 bis 60 cm hoch. Mit ihrer recht großen Blüte ist sie nicht zu über­sehen. Sehr häufig findet man die Barlia robertiana direkt am Straßenrand; wahr­schein­lich, weil hier die Pflanze aus­reichend die Sonnen­schein und Wärme bekommt.
 

Himantoglossum hircinum, LINNÉ, 1758
Bocksriemenzunge

Himantoglossum hircinum Himantoglossum hircinum Himantoglossum hircinum Himantoglossum hircinum
Himantoglossum hircinum Himantoglossum hircinum Himantoglossum hircinum Himantoglossum hircinum
Himantoglossum hircinum Die Bocks­riemen­zunge ist eine der auf­fallend­sten und schönsten Orchideen. Sie wird bis zu 1,20 Meter hoch und trägt bis über 100 filigran ge­formte Einzel­blüten in einem bis 30 Zenti­meter langen Blüten­stand. Dieses Exemplare waren ca. 40 cm hoch. Die Art bevorzugt kalk­reiche, trockene Böden und kommt meistens in Halb­trocken- und Trocken­rasen, manch­mal auch in Garrigen, in lichten Wäldern, an Gebüsch­rändern und sogar auf Dünen vor. In den Bergen steigt sie bis fast 1800 Meter hinauf. Wie viele andere Orchideen­arten zeigt auch die Bocks­riemen­zunge starke Be­stands­schwankungen. In manchen Jahren ist sie sehr häufig zu sehen. In anderen Jahren dagegen muß man froh sein, wenig­stens einige wenige blühende Exem­plare am gleichen Stand­ort zu finden.
Vor allem der bis zu 6 cm lange, an der Spitze gespaltene und schraubig gedrehte Mittel­lappen der Blüten­lippen ist besonders auffallend und charakter­istisch. Wie lockere Hobel­späne wirken die noch nicht ent­falteten Blüten­lippen. Hier, bei den noch nicht erblühten Blüten ist es deut­lich zu sehen. Haupt­blüte­zeit ist laut Schrift­tum der Mai. Zu der Zeit sah ich sie einen Blüten­stand aus­treibend, doch nie blühend. Nach­dem ich durch einen Hin­weis auf­merk­sam gemacht worden war, macht ich Mitte Juni 2004 einen Wochen­endaus­flug an den Buech und wo ich die Himantoglossum hircinum in voller Blüte fand. Auch an anderen Stellen in der Provence blühte jetzt Himantoglossum hircinum.
Den Namen Bocks­riemen­zunge hat die Art wegen ihrer intensiv nach Ziegen­bock stinken­den Blüten bekommen. Der steht gerade­zu im Gegen­satz zu den herr­lich anzu­sehenden Blüten. Himantoglossum leitet sich aus dem Griechischen ab: himas = schmaler Riemen, glossum = Zunge. Hybriden sind bei dieser Art bis­lang nicht bekannt ge­worden.
 

Aceras antropophorum, LINNÉ, 1758
Puppenorchis

Puppenorchis Puppenorchis Puppenorchis
Puppenorchis Puppenorchis Puppenorchis Bei dieser Orchidee hat die Blüte keinen Sporn. Die Form der Blüte führte zu örtlich ver­schiedenen Namen. Im Mittel­meer­raum soll sie häufig vor­kommen. Im Über­schwemmungs­bereich des Buech wuchsen in einem Jahr drei, unge­wöhn­lich große Exemplare. An anderen Stand­orten waren die Puppen­orchis wesent­lich zier­licher.
In der Schweiz und in Deutsch­land ist sie selten; in Öster­reich kommt sie gar nicht vor. Sie wächst aus­schließ­lich auf Kalk­böden. Sie liebt den Sonnen­schein, wenn sie genügend Boden­feuchte hat. In Trocken­zeiten treibt die Orchidee keinen Blüten­stand aus.
Puppenorchis Puppenorchis
Diese ein­farbig grün-gelbe Variation der Puppen­orchis war wesentlich zier­licher als ihre bunte Ver­wandt­schaft. Wegen ihrer geringen Größe und blassen Farbe war sie im Gras schwer zu finden. Nahe Carniol fand ich zwei Stand­orte. An einem Standort wuchsen nur die gelb-grünen Exemplare, an dem anderen Standort stand sie mit zwei­farbige Puppen­orchis zusammen.
Puppen­orchis, Aceras (Ohnsporn gehören zu der Unter­familie der Orchidoideae. An günstigen Stand­orten und Klima­be­ding­ungen kann man Exemplare mit über hundert Blüten finden.
 

Neotinga maculata, DESF.
Keuschorchis

Neotinga maculata Die zier­lichen Blüten sind selbst in voller Blüte kaum zu erkennen. In der Ver­größerung erkennt man aber, das ist eine Orchidee. Nach meiner Ein­schätzung haben die Keuch­orchis die kleinsten Orchideen­blüten. Die insge­samt kleinen Pflanzen ver­steckten sich im Gras. Keusch­orchis gehören zur Haupt­gruppe Orchidaceae, Unter­familie Orchidoideae; hier sind die Neotinea mit der Neotinga maculata ver­treten. Die Blüten dieser Familie haben keinen Sporn.
 

Anacamptis pyramidalis, LINNÉ, 1758
Pyramidenorchis

Pyramidenorchis Wiese mit Pyramidenorchis Pyramidenorchis Pyramidenorchis
Pyramidenorchis Pyramidenorchis Pyramidenorchis Diese Orchidee wird 20 - 45 cm hoch, an günstigem Standort bis­weilen sogar höher. Die Blüten­farbe variiert von dunkel­rosa bis weiß. Der Ver­breitungs­raum ist Mittel- bis Süd­europa.
Vor 20 Jahren war die Pyramiden­orchis in der Provence noch sehr häufig, an vielen Straßen­rändern leuchtete es rosa. In­zwischen trifft man sie nicht mehr so oft an. Pyramiden­orchis sind der Unter­gruppe Orchidiodeae zugeordnet.
 

Pyramidenorchis, Anacamptis pyramidalis, LINNÉ, 1758
mit Widderchen Zygaenidae

Pyramidenorchis Die Widder­chen oder »Bluts­tröpfchen« lieben den Hoch­sommer. Wo ein Stück Öd­land sich selber über­lassen wird, wie an Bahndämmen oder im Trocken­rasen, finden sich bald auch »Bluts­tröpfchen« ein. Mit ihrem rot getupften Flügeln und den ge­schwungenen Fühlern sehen sie zwar eher wie Nacht­falter aus, davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Es sind sonnen- und wärme­hungrige, tag­aktive Falter.
Für Schmetter­ling ist das Leben am Tage immer ge­fährlich, nicht für die Bluts­tröpfchen. Die Bluts­tröpfchen schützen sich mit einer chemischen Waffe. Sie bekommen einen eke­ligen Ge­schmack und werden dadurch unge­nieß­bar. Mit ihrem bunten, unver­wechsel­baren Aussehen warnen die Bluts­tröpfchen mögliche Futter­sucher schon von weitem. Sie können sich so sehr auf diesen Schutz ver­lassen, daß sie sich nie ver­stecken. Widder­chen sind so träge, man könnte sie mit der Hand von den Blüten sammeln.
 

Gymnadenia odoratissima, LINNÉ, 1758
Wohlriechende-Händelwurz

mit Schlehenfedergeistchen, Pterophorus pentadactyla

Gymnadenia odoratissima Zur Unter­familie Orchidoideae, Ordnung der Gymnadenia; Händel­wurze gehörend. Die Gymnadenia odoratis­sima findet man eher selten. Sie hat einen kurzen zylin­drischen Sporn und duftet stärker als ihre lang­sornige Cousine.
 

Gymnadenia conopsea, LINNÉ, 1758
Mücken-Händelwurz

Gymnadenia conopsea Gymnadenia conopsea Gymnadenia conopsea Gymnadenia conopsea
Gymnadenia conopsea Gymnadenia conopsea Gymnadenia conopsea Die Gymnadenia conopsea mit einem langen, gebogenem Sporn ist die häufigste Vertreterin dieser Gattung. Die Gymnadenia conopsea duftet auch, aber nicht so stark. Die Händel­wurze haben eine hand­förmige Wurzel­knolle, daher der Namen.
 

Orchis provincialis, LAM. & DC.
Französisches Knabenkraut

Orchis provincialis In der Provence hat sie ein Heimspiel, sie ist aber ziemlich selten anzu­treffen. Ich fand sie erst ein­mal, im Frühjahr 1985.
Das Französische Knaben­kraut wächst im Schatten der Bäume, sie liebt das Leben im Ver­borgenen. Es gehört, wie die Orchis triten­tata zur Unter­familie der Orchidoideae.
 

Orchis tridentata, SCOP.
Dreizähniges Knabenkraut

Orchis tridentata Fundort oberhalb der Verdon-Schlucht nahe der Mayreste-Quelle. Von weiten sah diese Orchidee in der Gesamt­er­schein­ung wie eine Pyramiden­orchis aus; beim näheren Hin­sehen löste sich das Rätsel. Über der Lippe, die mit einem hübschen Schleifen­muster ver­ziert war, wölbte sich ein kleines Helm­chen. Die wenigen Exem­plare die hier wuchsen, waren kaum höher als das Gras in dem sie wuchsen. Bis­her fand ich die Orchis triden­tata nur hier.
 

Unbekannte Orchis

Unbekannt Bei Carniol fand 2005 ich diese bisher nicht näher zu be­stimmende Orchidee. Dieses einzelnde Exemplar war leider schon am Ver­blühen. Viel­leicht erfahre ich in den kommenden Jahren mehr über diese Orchidee. Im Juni 2006 konnte ich die Pflanze nicht wieder­finden, zu minde­stens blühte sie nicht.
 

Salepwiese nahe Banõn

Salepwiese.
 

Orchis morio, LINNÉ, 1758
Salepknabenkraut

Orchis morio Orchis morio Orchis morio Orchis morio Die Orchis morio-Gruppe ist sehr viel­fältig in der Färb­ung, wie an diesem und folgenden Bei­spielen deut­lich zu sehen ist. Laut Literatur bedarf die Gruppe aber einer gründ­lichen Neu­be­arbeit­ung und Zu­ordnung der Unter­gruppen. Orchis morio wachsen in lichten Wäldern, Macchien, Mager­wiesen, auf trocke­nem bis wechsel­feuchten, basischen Boden bis in 2000 m Höhe.
Das Ver­breitungs­gebiet ist in Europa, Nord­afrika und Vorder­asien in meridi­onalen bis tempe­ralen Zonen. Außerdem in Kaukasien, Nord- und West­persien. Blütezeit des Salep­knaben­kraut ist von Februar bis Mai.
Das Farb­spiel der Orchis morio alleine an einem Standort über­wältigte - von Weiß über Rosa und Blau bis Lila, in allen nur mög­lichen Schatt­ierungen. Rück­schlüsse von Färbungen auf sauren oder basischen Boden sind also nicht mög­lich. Die Blüten­stände sind dicht oder locker. Insgesamt bleiben die Pflanzen recht klein. In der Provence, in den Aus­läufern nördlich der Vaucluse fand ich sie recht zahl­reich.
Weil bei den heimischen Knaben­kräutern die Wurzelknollen wie Hoden aus­sehen, glaubte mann, sie würden als Medizin gewisse Dienste tun. In Griechen­land und der Türkei werden die Knollen noch heute als Potenz­mittel und Aphrodi­siakum eingesetzt. Die Wurzel­knollen enthalten etwa zur Hälfte Schleim und wurden deshalb auch als Schleim­drogen, Mucilago Salep bei Durch­fall und ent­zündetem Darm inner­lich ein­genommen oder als Klistier ver­wendet.
 

Orchis mascula, LINNÉ, 1758
Mannsknabenkraut

Orchis mascula Orchis mascula Orchis mascula Orchis mascula Die Orchis mascula gehört in Mitteleuropa zu den häufigsten Orchideen. Diese Orchidee zeichnet sich durch Vielfalt im Wuchs und in den Blüten­merkmalen aus. Sie ist trotzdem an dem, im oberen Teil purpurn überlaufenden Stengel leicht zu erkennen.
Die Orchis mascula wird 20 — 60 cm hoch. Ihr Ver­breitungs­raum ist Mittel- bis Süd­europa. Sie wächst häufig in der Gesell­schaft anderer Orchideen. Knabenkräuter gehören der Haupt­gruppe Orchidaceae, Unter­gruppe Orchidiodeae an.
Orchis mascula Albino
Albino-Variationen kommen bei Orchideen immer wieder vor, sie erweitern die Farb­palette der einzelnen Arten. Hier fehlt auch die purpurne Überfärbung des Stengels. Diese wuchs im Schatten hoher Bäume an einem berg­igen, recht feuchten Hang, direkt an der National­straße 75 bei Mostrel.
 

Orchis militaris, LINNÉ, 1758
Helmknabenkraut

Orchis militaris Orchis militaris Orchis militaris Orchis militaris
Orchis militaris Die phantasie­volle Deutung zu der wie ein Helm zu­sammen ge­stellten Petalen und Sepalen gaben dieser Orchidee den Namen. Sie gehört in Europa zu den verbreitetsten Orchide­en. Die Orchis militaris kommen oft in Gruppen vor.
Das Farbspiel des Helm­knaben­kraut reicht über Blass­rosa bis Hellrot. Sie wächst meist in Gesell­schaft anderer Orchideen, was häufig auch zu Hybrid- und Bastard­bildung führt.
 

Orchis militaris, LINNÉ, 1758
Helmknabenkraut

Orchis militaris Eine Spiel­art aus den Bergen. Auffällig ist, daß Pflanzen die in Schnee­lagen wachsen, kleiner und kompakter sind als Pflanzen, die unter günstiger­en Beding­ungen leben. Bei der Zuord­nung bin ich un­sicher, es könnte auch ein Bastard mit Orchis purpurea sein. Offen­sichtlich fehlen der Pflanze auch Farb­stoffe.
 

Bastard Helmknabenkraut / Affenknabenkraut Orchis militaris

Orchis militaris hybrid Bastard mit Orchis simia, deutlich an den verlängerten »Armen« im Ver­gleich zur Orchis militaris erkennt­lich. Hybrid­bildungen sind bei den Orchis-Arten üblich, wobei die »Eltern« nicht immer leicht aus­findig zu machen sind.
 

Orchis simia, LAM. & DC.
Affenknabenkraut

Orchis simia Orchis simia Orchis simia Nicht ohne Grund erhielt die Orchidee diesen Namen; unter einem übergroßem Helm zappelt ein ausge­lassenes Männ­chen. Die Orchis simia hat keinen Sporn. Sie ist selten anzu­treffen. Auf meinen Wander­ungen durch die Provence fand ich sie erst an wenigen Plätzen.
 

Orchis purpurea, HUDS.
Purpurknabenkraut

Orchis purpurea Orchis purpurea Orchis purpurea Orchis purpurea
Orchis purpurea Orchis purpurea Das Purpur­knaben­kraut ist neben der Himantoglossum hircinum Mittel­europas statt­lichste Orchidee. Sie wird 30 - 80 cm hoch und ist an dem purpurn über­laufen­dem Stengel und dem pur­purnen Blüten­helm gut zu er­kennen und macht die Zu­ordnung leichter. Die Lippe ist mit zahl­reichen » Haarbüscheln« bewachsen. Es gibt praktisch keine zweite, gleich gefärbte oder ge­zeichnete Orchis purpurea. Der Blüten­stand ist meistens recht groß und viel­blütig.
Orchis purpurea Orchis purpurea Diese Exem­plare bildet eine Aus­nahme, denn sie sind insge­samt sehr blass, auch fehlt die purpurne Über­färb­ung des Stieles. Eventuell muß die Zu­ordnung noch mal über­prüft werden.
 

Orchis ustulata, LINNÉ, 1758
Brandknabenkraut

Orchis ustulata Orchis ustulata Orchis ustulata Orchis ustulata Das Brand­knaben­kraut wächst recht ver­einzelt, oder in kleinen Grup­pen. Insge­samt ist es recht selten oder wird weil es recht klein ist, leicht übersehen. Diese Exem­plare waren kaum 10 cm hoch. Diese Orchis ließen keinen Zweifel an ihrer Zuge­hörig­keit. Den Knaben­kräutern, in der Haupt­gruppe Orchidaceae, Unter­gruppe Orchidiodeae zuge­ordnet.
Sepale und Petale bilden einen dunkel­rotbraunen, stumpfen Helm. Im knospenden Zustand wirkt die Pflanze wie ange­brannt. Laut Schrift­tum hat das Brand­knaben­kraut hat die kleinsten Blüten der europäischen Orchideen, unter dem brand­roten Helm die rotge­punkte Lippe, die an ein Leb­kuchen­männchen er­innert.
 

Orchis pallens, LINNÉ, 1758
Blasses Knabenkraut

Orchis pallens Orchis pallens Orchis pallens In der Unter­familie Orchidiodeae zur Art der Orchis, hier zum Mascula-Formen­kreis gehörend. Im Schatten einer Eiche wuchs in etwa 1200 m Höhe das Blasse Knaben­kraut. Es kommt aber offen­sicht­lich recht selten vor.
Die Blüten duften nach Holunder­blüten. Die Lippe ist gewölbt und ohne Zeich­nung und hat im Gegen­satz zum Holunderknabenkraut, Dactylorhiza sambucina auch keine so großen Blüten­scheiden. Orchis pallens kommt als Bastard auch in roter Färb­ung vor.
 

Nigritella rubra, LINNÉ, 1758
Rotes Kohlröschen

Nigritella rubra Nigritella rubra Nigritella rubra Nur im blühen­den Zu­stand ist die Nigritella rubra zu ent­decken. In dem Gras sind die schmalen Blätter sonst kaum von dem Gras zu unter­scheiden.
 



Aktualisiert am: 25.09.2011

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